Freitod

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Nikolei35
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Freitod

Beitrag von Nikolei35 »

Welche Gründe bräuchtet Ihr, um Euch das Leben zu nehmen?


Anlass dieses Themas:
gestern erschien ein zuverlässiger Arbeitskollege (52J.) nicht auf der Arbeit
heute erfuhren wir, dass er tot sei
wie, wo und warum, weiß noch keiner....

das einzige was wir von seiner Frau wissen,
er sei Sonntag abend um 17:30Uhr außer Haus
und dann nicht mehr heimgekommen

Geht mal in euer tiefstes Inneres,...
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tonidoc
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Beitrag von tonidoc »

Hei Nikolei35

Juh, das ist wieder eine Frage, und dies auf einer NP Seite. Auch ist es ein etwas heikles Thema.
Ich weis nicht so recht, eigentlich lebe ich noch sehr gerne, trotz den vielen Tiefschlägen, die ich in meinem Leben schon einstecken musste. Was ich nicht möchte, und dies habe ich auch schon schriftlich hinterlegt: Mit Maschinen am Leben gehalten werden, wen es dann einmal soweit ist, den dies wäre für mich kein Leben mehr, und macht das leben auch nicht unbedingt lebenswert.

Es muss ja auch nicht unbedingt heissen, dass sich Dein 52 jähriger Arbeitskollege selbst das Leben genommen hat. Heute wird man ja schon wegen 20 Euro umgebracht, traurig aber leider wahr.

Das Leben hat seine guten und leider auch seine schlechten Seiten, wobei bei mir zweidrittel meines Lebens beschissen war. Aber Selbstmord war für mich nie ein Thema.

Ich finde, es ist auch eine Charakter Sache, starke Charaktere neigen eher nicht zu Selbstmord. Wen ich so an schönen Sommertagen in die Gartenkneippe gehe, und ich mir die Leute so betrachte denke ich mir des öftern, gut kann man nicht sehen, was die Leute so denken.

Aber in der heutigen Zeit wundert mich eigentlich nichts mehr.

MfG tonidoc
Das Licht am Ende des Tunnels könnte auch ein Zug sein!!
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schnitter
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Beitrag von schnitter »

Hmmm, damit habe ich mich schon mal beschäftigt.

Wie ich nach dem Fachschulabschluß 3 Jahre lang keinen Job gefunden habe, habe ich schon daran gedacht, es aber doch gelassen, wie man sieht ^^.

Andere Gründe wären eine unheilbare Krankheit, wo ich den Rest meines Lebens Schmerzen hätte, oder blind werden würde. Noch ein Grund wäre, wenn ich unschuldig zu lebenslanger Haft verurteilt werden würde. Selbst wenn ich den Knast irgendwie überleben würde, könnte ich auch danach kaum wieder Fuß fassen.

PS: Nikolei35, schön dass du solche Fragen stellst, aber selbst dazu nichts sagst.
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Umbra
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Beitrag von Umbra »

Vorsteleln kann man sich sowas sicher, vor allem wenn alles richtig scheiße läuft und das über eine längere zeit.

Allerdings muss man überlegen, wem man mit solch einer aktion alles schaded und das leid was man dadurch in die welt bringt, ist viel größer, als der eigene nutzen, wenn es de nüberhaupt gibt.

Also für mich wäre es keine option und auch jeder der sich das genauer überlegt, merkt, das man so keine probleme löst, sondern nur davon rennt.
Manchmal sind die leute ja auch psychich krank, also haben depressionen, die einen dazu bringen. dann müssen sie aber in behandlung und nicht unter die erde.

WAs anderes wäre es wie schon angesprochen, wenn man von maschinen abhängig ist oder eine tödliche, schmerzhafte krankheit hat, aus der es eh kein ausweg mehr gibt. Dann würde ich aber eine sterbehilfe-firma in der schweitz beauftragen und es nicht selbst tuen...


so long.

Gruß
Umbra
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Glenn
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Beitrag von Glenn »

muss gestehen das ich einer bin der es mal versucht hat....
war 17 oder so und hatte meine erste grosse liebe verloren und nichts mehr ergab einen Sinn...schon gar nicht das leben...

doch zum Glück hat es nicht geklappt denn sonst hätte ich das alles bis jetzt (heute) nicht mehr erleben dürfen...deswegen ist das heute auch kein Thema mehr....

doch wenn ich zurück denke es war eine Erfahrung die mich weiter gebracht hat...

lg
glenn
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Mr.Gnom

Beitrag von Mr.Gnom »

tonidoc hat geschrieben:Juh, das ist wieder eine Frage, und dies auf einer NP Seite. Auch ist es ein etwas heikles Thema.
Hmm ... ich habe mir auch überlegt, ob ich hierzu etwas schreiben soll.

Ich hatte vor gefühlten hunderten von Jahren einen schweren Arbeitsunfall.
Im Kranken haus teilte man mir mit, dass ich sehr wahrscheinlich nicht mehr laufen könne.
Da sie erfuhren, dass mein Vater eine Woche zuvor an Krebs verstarb, sicherten sie mein Bett ab.
Zwei Wochen später teilte mir meine Exfrau mit, dass sie aus unserer gemeinsamen Wohnung ausgezogen ist.

Ich weiss heute nicht mehr, was ich Alles wollte, aber ich "musste" aus diesem Bett raus, schaffte es aber nicht.
Heute würde ich sagen ... zum Glück, bei all dem Zorn, der Wut und der Hilflosigkeit, die ich damals in mir hatte ...

Gruss
Mr.Gnom

PS. Ich wurde 2X operiert und konnte nach ca. 5 Monaten langsam wieder laufen.
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Bloody_Kain
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Beitrag von Bloody_Kain »

Wow, das ist mal n hartes Stück Gnomi.
Hab auch mal gedacht es wäre besser nicht mehr weiter zu machen.
Hatte mich auch Hals über Kopf verliebt, nur um dann eines Tages zu erfahren, dass sie sich doch wieder für ihren Ex entschieden hat. :?
Auf dem Rückweg, war damals in nem Fortbildungskurs, musste ich jeden Tag über ne Rheinbrücke drüber. Ich war so aufgewühlt, das ich mich im Netz fast überall abgemeldet oder persönliche Daten gelöscht hab wo ich nen Account hatte und ernsthaft dran gedacht hatte, wenn du auf der Brücke bist, zieh den Roller mit 50 Sachen einfach n Stück nach Rechts, den Rest macht die Schwerkraft.
Allerdings hatte ich auf der Brücke zum Glück keinen Gegenverkehr und hatte auch noch nen Tunnelblick.
In nem Dorf das vor der Brücke liegt musste ich dann aber zum Tanken anhalten und da hat mich dann ne Bekannte übers Handy erreicht.
Sie hatte sich Sorgen gemacht weil ich ohne ein Wort zu schreiben einfach meinen Account gekündigt hatte, und zu der Zeit haben wir uns glänzend verstanden.
Das hat mir dann gezeigt, das es doch Leute gibt, denen ich irgendwie wichtig bin. Trotzdem war ich für den Rest des Tages kaum noch ansprechbar.

Naja, mittlerweile habe ich leider keinen Kontakt mehr zu ihr. Weis nur das sie jemanden geheiratet hat, der ebenfalls aus diesem Chat war und für ihn sogar ihren Ex raus geworfen hat. ^^
Danach hab ich noch 2 Mal solche Gedanken gehabt. Zuletzt 2009, den Grund werde ich hier nicht schreiben, die Leute die mit mir schon länger im Forum sind, wissen warum.

Naja was soll man sagen? Das Leben geht irgendwie weiter und Selbstmord ist nur die Lösung für Feiglinge und die Verzweifeltsten.
Zu Leben heisst zu Kämpfen und wer das nicht alleine kann, der muss sich halt Unterstützung suchen.
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Beitrag von Nikolei35 »

Neue Erkenntnisse:

Er hat sich Sonntag abend in seiner Scheune erhängt.

Grund: seine Frau, sie führte ein Doppelleben und betrug ihn seit mehreren Jahren,
und dies verkraftete er nicht mehr, weil er ihr "Hörig" war.

naja, das solls geben..... schnief


@schnitter, ja ich dachte auch mal an sowas vor knapp 2 Jahren, aber ich hatte den Mut nicht dazu....
aber mein Grund war ein anderer....
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Bloody_Kain
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Beitrag von Bloody_Kain »

Mir ist, wo du gerade "Erhängen in der Scheune" ansprichst, noch ein Fall bekannt.
Ein ehemaliger Lehrer von mir hatte 2 Söhne.
Beide hatten Leukämie und der Erste verstarb, da war ich glaub ich gerade im 5. oder 6. Schuljahr.
Den Lehrer bekam ich auch erst später im 8. Schuljahr und der war auch erst kurz vorher auf die schule versetzt worden.
Jedenfalls, ein paar Jahre nachdem ich dort mit der Schule fertig und meine Lehre beendet war, habe ich dort für 6 Monate als Hausmeister Gehilfe ( 1 Euro Job) gearbeitet. Da war noch alles in Ordnung, der Familie ging es soweit gut, das übliche eben.
Dann vor gut 3 Jahren war ich bei nem Kumpel zu besuch und er meinte zu mir: Rate Mal von wem wir die Küche haben?
Ich natürlich keine Ahnung.
Von dem und dem aus Marienbaum (der Ort wo ich aufgewachsen bin).
Der Grund hat mich dann aber doch geschockt:
Der Mann hatte sich im Schuppen erhängt, weil sein 2. Sohn ebenfalls an Leukämie verstorben war und er es nicht mehr ausgehalten hat.
Seine Frau hat daraufhin das Haus und die Einrichtung verkauft und verschenkt und ist weggezogen.
Ich denke, sie konnte einfach nicht mehr. Erst ihren letzten Sohn und dann ihren Mann zu verlieren, war zuviel für sie, vor allem weil sie letzteren im Schuppen erhängt vorgefunden hatte.

Einerseits kann ich ihn verstehen. Kein Elternteil der Welt sollte seine Kinder überleben, andererseits hat er seine Frau mit ihren Sorgen und der Trauer nun ganz allein zurück gelassen und das finde ich schon etwas unverantwortlich.

Aber geschehen ist geschehen und da kann man nix dran ändern.
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Beitrag von Nikolei35 »

Bloody_Kain hat geschrieben: ....., andererseits hat er seine Frau mit ihren Sorgen und der Trauer nun ganz allein zurück gelassen und das finde ich schon etwas unverantwortlich.

Ich denke mal, sowas ist "Handlung im Effect,.."
... es wird nicht´s vorbereitet... wie Testament, Grab kaufen etc...
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schnitter
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Beitrag von schnitter »

Ganz dunkel kann ich mich an eine Komödie oder Drama erinnern, dass sich auch mit diesem Thema beschäftigt hat.

Wenn ich mich richtig erinnere, war es ein Multimillionär, der sterben wollte aber zu feige war, es selbst zu tun. Dann hat er einen Auftragskiller engagiert ihn während einer Weltreise überraschend umzubringen. Und just auf dieser Reise verliebt er sich in eine Frau. Da der Auftragkiller niemals einen angenommenen Auftrag abbricht, gab es dann ein klitzekleines Problem ^^.

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Beitrag von Nikolei35 »

schnitter hat geschrieben:Ganz dunkel kann ich mich an eine Komödie oder Drama erinnern, dass sich auch mit diesem Thema beschäftigt hat.

Wenn ich mich richtig erinnere, war es ein Multimillionär, der sterben wollte aber zu feige war, es selbst zu tun. Dann hat er einen Auftragskiller engagiert ihn während einer Weltreise überraschend umzubringen. Und just auf dieser Reise verliebt er sich in eine Frau. Da der Auftragkiller niemals einen angenommenen Auftrag abbricht, gab es dann ein klitzekleines Problem ^^.
Was willst du damit sagen?
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sers
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Beitrag von sers »

Nikolei35 hat geschrieben:
schnitter hat geschrieben:...
Was willst du damit sagen?
Dass er nicht gerafft hat, worum es in dem Thread hier geht. :?
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schnitter
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Beitrag von schnitter »

Ganz einfach, wenn man Selbstmord begeht, ist das nicht mehr Rückgängig zu machen. Wenn die Zeit vergeht, oder vielleicht sogar ein Ortswechsel, könnte man zu neuer Lebensfreude finden.

So wie es halt der Millionär in dem Film gefunden hat. Dass war die Message die ich rüberbringen wollte, werde ich das nächste Mal dazu schreiben.
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pitfl
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Beitrag von pitfl »

Hallo,
Ich muß zugeben solche Gedanken hatte ich auch schon. Nach einem Sturz hatte ich mir vor 8 Jahren die Wirbelsäule gebrochen. Mir wurde dann für1 Jahr eine Stütze an der Wirbelsäule verschraubt, welche danach wieder entfernt wurde. Danach konnte ich relativ problemlos wieder laufen. Leider nicht lange. Es folgten noch mehrere OP's die allerdings alle nicht erfolgreich waren.
Die nächsten 3 Jahre konnte ich nur noch im Sessel zubringen mit wahnsinnigen Schmerzen rund um die Uhr.
Vom Suizid hat mich jedoch dann der Gedanke an Kinder und Enkel abgehalten.

Heute bin ich froh, dass ich diesen Gedanken nicht umgesetzt habe.
Dank meines Hausarztes, der nicht locker gelassen hat, gab es dann doch noch eine Diagnose und somit Hilfe.
Ich muss zwar täglich eine Tablette schlucken, bin jedoch meistens schmerzfrei und kann wieder laufen und mit dem Rad fahren.

Viele Grüße
pitfl
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